Aktiv gegen FGM

IN VIA Bayern bei Sozialministerin Ulrike Scharf – Warum Kulturmittlerinnen so wichtig sind

In Bayern sind geschätzt 20 000 Mädchen und Frauen von Genitalbeschneidung (englisch: Female Genital Mutilation/Cutting, kurz FGM/C) bedroht oder betroffen.

Umso wichtiger sind Aufklärungs- und Fortbildungsangebote, wie es sie der Landesverband IN VIA Bayern bietet. Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf betonte bei einem informellen Austausch in ihrem Ministerium: „Wir müssen Mädchen und Frauen wirksam vor weiblicher Genitalbeschneidung schützen. Diese grausame Menschenrechtsverletzung tolerieren wir nicht. Unser Beratungs- und Präventionsnetzwerk hilft – konkret, kompetent, diskret. Mit starken Partnerinnen und Partnern gehen wir aktiv gegen Genitalbeschneidung vor!“

Das Bayerische Sozialministerium fördert seit Februar 2021 ein wachsendes Netzwerk zum Thema FGM/C, der Verband IN VIA Bayern ist Teil davon. „Wir haben für Mädchen und Frauen, die von weiblicher Genitalbeschneidung betroffen oder bedroht sind schon viel erreicht und es gibt noch sehr viel zu tun,“ so IN VIA-Bayern-Geschäftsführerin Rita Schulz, „wir sind sehr froh, dass uns das Bayerische Sozialministerium dabei fördert.“ Mit Veranstaltungen für Fachkräfte leistet der Caritas-Fachverband in diesem oft tabuisierten Bereich Fortbildungsarbeit, „es gilt das Bewusstsein dafür zu schärfen und aufzuklären“.

Immer wieder geht es dabei auch darum, die Bedeutung der sogenannten Multiplikatorinnen und Kulturmittlerinnen hervorzuheben. Oft sind das Frauen mit eigener Zuwanderungsbiografie, die Kultur und Sprache kennen und so leichter Zugang zu den Betroffenen zu finden. Denn FGM ist ein sehr sensibles Thema. Weil sie eine so herausragende Rolle in der Kommunikation mit Betroffenen spielen, nutzte IN VIA Bayern gemeinsam mit Donna Mobile und weiteren Projekten des Bayerischen Präventionsnetzwerks das Forum, um einige von ihnen vorzustellen. „Der persönliche Austausch und Informationen aus erster Hand sind einfach wichtig“, so Rita Schulz, Geschäftsführerin von IN VIA Bayern.

Dass sie weit mehr leisten, als sprachliche Hürden zu überwinden, machten die Multiplikatorinnen im Gespräch mit der Ministerin deutlich:
Sie schlagen eine Brücke zwischen den verschiedenen Kulturen und den Institutionen hierzulande. Sie klären auf, begleiten Frauen bei Behördengängen und zur Ärztin. Und sie möchten im Kampf gegen die menschenrechtsverletzende und in Deutschland verbotene Praxis FGM als Vorbild vorangehen.

Weitere Infos finden sich unter (bayern-gegen-gewalt.de/fgm_c) und www.inviabayern.de

Kontakt für Presserückfragen: Katrin Layh, Projektleiterin,  fgm@invia-bayern.de